Je größer der Unterschied zwischen Arm und Reich ist, desto besser, sagt der neoliberale Wirtschaftsfetischist. Weil die Anreize größer sind, sich raus aus der Gosse und rein in den Spitzensteuersatz zu arbeiten.
Gleichheit lähmt doch nur, man muss den Leuten helfen, Ziele zu haben, indem man sie einmal richtig nach unten fallenlässt. Das ist wie bei Alkoholikern, da kommst du mit Nächtenliebe nicht weiter, da muss man loslassen. Armut ist quasi die extremste Form von Motivation, davon kann es gar nicht genug geben.
Bekannt ist ja, dass es in Gesellschaften mit großen Einkommensunterschieden nicht nur mehr Kriminalität, Übergewicht, psychische Erkrankungen, Säuglingssterblichkeit und Schulabbrecher gibt. Ich vermute mal, dass wahrscheinlich sogar das Fernsehprogramm schlechter ist, die Gebrauchtwagenhändler unseriöser und die Geistlichen heuchlerischer sind.
Interessant ist aber, dass in diesen auseinandergedrifteten Gemeinwesen möglicherweise sogar die Reichen unter all dem leiden und dadurch kaputter, kränker und gestresster sind. Spätestens dieses Besserverdienerelend sollte doch auch beim hartgesottensten FDPler Anteilnahme erwecken. Helft den Reichen, macht sie ärmer! So gesehen wäre die Vermögenssteuer ein echtes Stück Lebensqualität.
Erschreckend, aber auch logische konsequenz. Danke für den link zum Artikel!