Aufatmen im wirtschaftlich interessierten Kinderzimmer: Märklin ist pleite, aber immerhin geht es Lego gut! Trotz globaler Finanzkrise macht die Firma mit den bunten Bausteinen Rekordumsätze. Wahrscheinlich, weil von Lego so ein grundsolides Gefühl produktiver Konstruktivität ausgeht. Und weil Eltern hoffen, dass Kinder, die schon früh Stein auf Stein gesetzt haben, später einen vernünftigen Beruf erlernen und nicht als Broker mit Luftnummern jonglieren. Bodenhaftung durch Grundplatte.
Gibt es eigentlich einen Lego-Bausatz „Börse“? Stell ich mir toll vor, mit einem großen Fenster, aus dem Geld rausgeworfen wird, mit Milliardensteinen statt Einersteinen und mit lauter kleinen Männchen, deren Mundwinkel nach unten zeigen. Das wäre genau die pädagogische Subtilität, auf die ich im Moment am meisten Lust hätte.
Rekordumsätze sind kein Wunder, wenn man es wie Lego schafft, für ein paar Gramm Plastik in einem riesigen Pappkarton Wahnsinnspreise zu kassieren!
Wie wär’s mit einer Variation des allseits bekannten und beliebten Monopoly – Börsiopoly? – Märklin ist, so weit ich das in den Medien verfolgen konnte, hauptsächlich deswegen trotz steter Nachfrage und guter Bestellquote pleite gegangen, weil man so dumm war, die Firma sogenannten Unternehmensberatern anzuvertrauen. Diese haben, nach dem Heuschreckenprinzip, tunlichst in die eigene Tasche gewirtschaftet, die ausgeblutete Firma und um ihre Zukunft betrogenen Mitarbeiter sind nun ein Frass für die Geier!