An der Damentoilette im Stuttgarter Hauptbahnhof hängt angeblich ein neues Schild mit der Aufschrift „Bitte nur Hände waschen – Schminken, Haare kämmen und andere Personenverschönerungen sind untersagt“. Damit will die Bahn sich wohl gegen chronische Styling-Orgien wehren und jeglichen Stau vor den Waschbecken verhindern.
Spannend ist die Frage, wo die Personenverschönerung anfängt. Es gibt sicher auch Damen, bei denen trotz Schminke nix schöner wird. Vor lauter Waschbeckenthematik hat man auch glatt den ursprünglichen Grund für das Aufsuchen des Sanitärbereichs vergessen. Was nützt dir Händewaschen, wenn du dringend musst? Dann kannst du dir das Pinkeln abschminken, aber bitte ohne jeder Verschönerungstendenz. Selbst für das Nachziehen des Lippenstifts kassiert Frau dort inzwischen einen Anraunzer.
Also: Du weißt, du bist im Stuttgarter Hauptbahnhof, wenn um dich herum auffallend viele hässliche Damen permanent von einem aufs andere Bein hüpfen. Allein dieses Bild ist nicht direkt eine Werbekampagne für Stuttgart, oder? Wäre ich eine Frau, würde ich mich zum Nachziehen des Lidstrichs künftig an den „DB Service Point“ wenden.
Man weiß ja, wie viele Menschen sich leidenschaftlich gern stundenlang auf Bahnhofstoiletten aufhalten, nur um ihre Haare zu kämmen. Und dann ist danach immer das ganze Waschbecken voller Haare… uärg. Also ein mehr als sinnvolles Verbot.
(Aber: Dürfen Männer sich weiterhin hemmungslos kämmen, schminken und dabei pinkeln???? Oh ha, wenn das mal keine eklatante Gesetzeslücke ist, die demnächst hemmungslos ausgereizt werden wird…)
Wieso wundert mich das nicht, daß ausgerechnet bei den Kehrwochenfetischisten diese Regelung gelten soll?
Wenn ich an meine Ex- Hauswirtin erinnere, dann stimmt das Motto: nicht schön anzusehn – aber immer sauber geschrubbt.
Falls es allerdings noch zur Zuzahlung von Spiegelbenutzung kommen sollte, wären die Stuttgarter sicher wieder Vorreiter im Ländle 😉
Ach ja – nicht zu vergessen, das Schild sollte mehrsprachig sein, sonst kämen Fernreisende etwa noch auf die Idee sie könnten sich in Stuttgart „nastriegele“
Schmunzelgrüße 🙂
@patate: Ah! Ein Männerschminkbahnhof! Hätt ich eher in Berlin oder Köln erwartet!
@gabriela: Das wärs! Parkuhren an den Spiegeln!
Da habe ich, aus dem schönen Fronkreisch kommend nur eine Lösung: L’Emanzipation! Ab in die Herrentoilette für die Maquillage und im Stehen pinkeln können wir auch längst. Voilà!