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Es geht immer ums Loslassen-Können. Bei einem 89-Kilometer-Marathon in Durban fing ein Läufer auf dem letzten Kilometer an zu taumeln. Kurz davor hatte er seine Mitstreiter noch zum Endspurt angefeuert, dafür haben sie ihn dann sterbend ins Ziel getragen, mit der Begründung: „Damit er unter 11 Stunden bleibt“. Man sollte allein für diesen Satz eine Sammlung aufmachen mit den schönsten „letzten Worten aus dem Umfeld“. Hätte man noch auf Kilometer 88 einen Arzt geholt, wäre er zwar nicht unter „Elf“ geblieben, aber vielleicht unter den Lebenden.
Wesentlich entspannter ist da Ai Weiwei, der ein schickes Kunstwerk aus Fenstern und Türen alter Häuser gebaut hatte, die dem chinesischen Bauboom zum Opfer gefallen waren. Das hat jetzt ein Unwetter zerlegt, quasi als Natur-Performance auf der „Documenta“ in Kassel. Und was sagt der Künstler? „Das ist besser als vorher. Der Preis hat sich soeben verdoppelt.“ Coole Sau, das. Sollte Marathon laufen. Wo immer er zusammenbräche, er würde sich am Ziel fühlen.
Den Künstler Ai Weiwei (was für ein Name) fand ich gestern bereits im Fernsehen geil.
Der Läufer in Durban hat letzlich final losgelassen. Gibt es nicht eine ähnliche Geschichte in der griechischen Mytologie? Tod nach 42,irgendwas KIlometern? Der war dann ja ein echtes Weichei.
wie heißt’s so schön: sport ist mord! aber kampfgeist hatte er, da kann man nix sagen. und auf dem grabstein steht dann „loving father – beloved husband – unter 11 Stunden geblieben“ – WOW!!! Glückwunsch!